Pressemitteilung vom 15.01.2023
++ 35.000 protestieren für einen sofortigen Räumungsstopp ++ Massive Polizeigewalt gegen Demonstrant*innen ++ Weiterer Widerstand gegen Braunkohle angekündigt
Keyenberg, 15.01.2023
Auf der heutigen Pressekonferenz in Keyenberg hat das Aktionsbündnis „Lützerath unräumbar“ weiteren Widerstand gegen den Braunkohletagebau angekündigt. Gestern beteiligten sich etwa 35.000 Menschen an dem Protest gegen den Ausbau des Tagebaus Garzweiler II und die Zerstörung Lützeraths. Mehr als 10.000 Protestierende bewegten sich von der Demonstration Richtung Lützerath, wo die Polizei mit Wasserwerfern, Pfefferspray und Schlagstöcken hunderte Aktivist*innen verletzte, zum Teil schwer.
Dazu Iza Hofman des Sanitätskollektivs Lüzeraths:
„Der gestrige Tag war für unsere Sanis zugleich Belastung als auch Schock. Das hemmungslose Vorgehen der Polizei gegen größtenteils friedliche Demonstrant*innen hat unsere Kapazitäten sehr belastet. Bis in die Nacht mussten wir viele Patient*innen versorgen und zahlreiche Verletzte ins Krankenhaus verlegen.“
Obwohl sich immer mehr Menschen mit den Aktivist*innen in Lützerath solidarisieren, gehen die Räumungsarbeiten weiter. Noch immer befinden sich Aktivist*innen in dem besetzten Ort, unter anderem in einem Tunnelsystem.
Dazu Indigo Drau von der Initiative Lützerath Lebt:
„Weil allen klar ist, dass Lützerath erhalten bleiben kann und muss, hatten RWE und die Landesregierung es so eilig, Lützerath zu vernichten. Es wurde auf Tempo gesetzt und dabei unsere Leben riskiert. Aber wir sind immer noch da, wir sind wütender und entschlossener als je zuvor. Lützerath lebt – überall.“
In ganz Deutschland gab es in den letzten Tagen Solidaritätsaktionen – es wurden Parteizentralen der Grünen besetzt, der RWE-Haupteingang blockiert und in verschiedenen Städten weltweit Demonstrationen organisiert.
Dazu Luka Scott vom Aktionsbündnis „Lützerath Unräumbar“:
„Lützerath ist erst der Anfang. Wir sind viele und wir werden jeden Tag mehr. Wir werden keine Ruhe geben, bis keine Kohle mehr verfeuert wird und alle Tagebaue und Kohlekraftwerke stillstehen. Der gestrige Tag zeigt uns: Kohleausstieg ist und bleibt Handarbeit. Deshalb werden wir uns auch in den nächsten Wochen mit Aktionen zivilen Ungehorsam der Zerstörung in den Weg stellen. Die Kohle muss im Boden bleiben!“
Für Dienstag den 17.01.2023 hat das Aktionsbündnis „Lützerath unräumbar“ einen großen Aktionstag angekündigt. In dem Bündnis haben sich unterschiedliche Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung zusammengeschlossen, darunter Alle Dörfer bleiben, ausgeco2hlt, Ende Gelände, Extinction Rebellion, Fridays for Future, Die Kirche(n) im Dorf lassen, Interventionistische Linke, Kohle erSetzen, Letzte Generation, Scientist Rebellion, RWE & Co. Enteignen, End Fossil: Occupy! und Ums Ganze.
Kontakt:
Luka Scott: +49 177 9705757 | Sprecherin von Ende Gelände
Dina Hamid: +49 1575 3980 277 | Sprecherin von Lützerath lebt
Charly Dietz: +49 163 681 1776 | Sprechrin von Ende Gelände
Hier finden Sie Fotos von aktuellen Aktionen: https://www.flickr.com/photos/194773835@N02/albums sowie https://flic.kr/s/aHBqjAmz6r