Newsletter #39 – Auf geht’s!

Von wegen Konsens!

Hallo liebe Leute,

ihr habt schon gemerkt: wir sind nicht „befriedet“! Ha!

Mit vielen mutigen Aktionen haben Menschen in den letzten Wochen gegen den Nonsens-Konsens der Kohlekommission protestiert, ob mit Baggerbesetzungen in Lausitz, Leipziger Land und Rheinland, der Blockade eines Steinkohlekraftwerkes in Karlsruhe oder Kunstperformance-Demos.

Wir werden weiter mit all unserer Energie dafür kämpfen, dass dieser Planet nicht von bornierten, standortfixierten, realitätsverleugnden Machthabenden an die Wand gefahren wird.

Ende Gelände ruft darum im Juni wieder zu einer Massenaktion im Rheinischen Braunkohlerevier auf. Wir werden wiederkommen, bis der letzte Bagger stillsteht!

Bis dahin wird‘s ganz sicher nicht langweilig: Unsere Solidarität geht hin zu den Menschen in den bedrohten Dörfern, die sich gegen die Abbaggerung wehren und zu den Schüler*innen, die Woche für Woche streiken und am 15. März einen globalen Protesttag organisieren. In zahlreichen Städten arbeiten Ende Gelände Gruppen bereits mit Fridays for Future zusammen, und das ist großartig!

Außerdem brauchen Klima-Aktivist*innen unsere Unterstützung, die von Repressionen neuen Ausmaßes bedroht sind.

Leute, wie gesagt, die Hütte brennt! Lasst alles stehen und liegen.

In diesem Newsletter findet ihr Möglichkeiten, was ihr tun könnt:

1. Save the date: 19.-23.06 ENDE GELÄNDE Massenaktion im Rheinland
2. Nächstes Bündnis-Treffen: 15.-17. März in Leipzig
3. Sternmarsch „Alle Dörfer bleiben!“ am 23. März 2019
4. Zwei Millionen und andere Skandale – Repression gegen Aktivistis
5. Terminüberblick: Klimacamps und Aktionen im Sommer 2019

1. Save the date: 19.-24.06 ENDE GELÄNDE Massenaktion im Rheinland

Markiert euch das Wochenende vom 19. bis zum 24. Juni fett im Kalender und werdet ein Teil der Ende Gelände Massenaktion 2019 im Rheinland! Wir werden die dreckige Kohleinfrastruktur blockieren und deutlich machen: Das Ergebnis der Kohlekommission ist kein Konsens! Wir brauchen das Ende der Kohle sofort! Also bleibt es dabei: Kohleausstieg ist Handarbeit!

Dabei wollen wir dieses Jahr einen besonderen Fokus auf die Dörfer richten. Denn RWE zerstört neben dem Hambacher Wald und fruchtbarstem Ackerland auch die Heimat von Menschen – hierzulande genauso wie auf den Pazifischen Inseln oder in Bangladesch durch den steigenden Meeresspiegel. Wir erklären uns solidarisch mit dem lokalen Widerstand vor Ort und den Betroffenen aller Braunkohlereviere. Auch hier sagen wir „Ende Gelände!“ und rufen dazu auf, gemeinsam für den sofortigen Stopp aller Zwangsumsiedlungen, aller Abrissarbeiten, aller Rodungen, Flächen- und Naturzerstörungen aktiv zu werden. Unsere Aktion ist ein Ausdruck der Entschlossenheit: Alle Dörfer bleiben! Überall!

2. Nächstes Bündnis-Treffen: 15.-17. März in Leipzig

Wenn ihr diese Aktion mit vorbereiten wollt, kommt zum nächsten Ende Gelände Treffen vom 15.-17. März in Leipzig! Es gibt viel zu tun, und wir brauchen euch alle. Für solidarische Unterkunft und Verpflegung wird wie immer gesorgt. Wenn ihr kommen möchtet, meldet euch bitte an.

Detaillierte Infos findet ihr in Kürze hier.

3. Sternmarsch „Alle Dörfer bleiben!“ am 23. März 2019

Die Menschen in den bedrohten Dörfern wehren sich mit einem großen Stermmarsch gegen die Abbaggerung. Ihre Häuser, ihre Erinnerungen, ihre Gemeinschaft: all das soll durch die Bagger zerstört werden. Am 23.3. um 15 Uhr starten Demonstrationszüge von verschiedenen Orten im Raum Garzweiler nach Keyenberg – dem Dorf, das nach den Plänen von RWE dem Tagebau als nächstes weichen soll. Eine Fahrraddemo startet bereits um 13 Uhr in Mönchengladbach.

Die Anwohner*innen werden mit breiter Unterstützung aus der Klimabewegung zeigen: Bis hierhin und nicht weiter!

Auf der brandneuen Webseite von „Alle Dörfer bleiben“ findet ihr weitere Infos und Termine dazu, wie ihr den Widerstand der Dörfer unterstützen könnt.


4. Zwei Millionen und andere Skandale – Repression gegen Aktivistis

Die Klimabewegung ist mächtig gewachsen und hat an Einfluss gewonnen. RWE und die kohlefreundliche Regierung finden das gar nicht lustig. In den letzten Wochen haben wir erlebt, wie die Repressionen gegen Klima-Aktivist*innen ein neues Level erreicht haben. So wurde im Rheinland zum ersten Mal das neue Polizeigesetz „ausprobiert“, indem Klima-Aktive mehrere Tage in Gewahrsam gehalten wurden.

Beteiligte der Baggerblockaden in der Lausitz saßen tagelang in Untersuchungshaft und drei von ihnen sind bereits zu zwei Monaten Haft verurteilt worden. Noch 2016 hatte die Staatsanwaltschaft nach einer Aktion von Ende Gelände im selben Tagebau das Betreten nicht als Hausfriedensbruch eingestuft, weil das Gelände nicht umzäunt ist. Wir werten das jetzige Urteil des Amtsgericht Cottbus als offensichtlich politisch motiviert und haben bereits in unserer Pressemitteilung klar gemacht, dass wir weiterhin mit Aktionen des zivilen Ungehorsams für Klimagerechtigkeit kämpfen werden.

Der neuste Skandal: RWE fordert mehr als 2 Millionen Euro von fünf Klima-Aktivist*innen und einem Journalisten. Während des Klimagipfels im November 2017 hatte die Kleingruppe „We Shut Down“ Förderbänder und Bagger im Braunkohlekraftwerk Weisweiler bei Aachen blockiert, und damit die fast vollständige Abschaltung des Großkraftwerks erreicht.

Mehr Infos bei der Kampagne „#WeDontShutUp – Solidarität mit WeShutDown“

Es ist toll, wie viele Menschen sich aktiv an den Solidaritäts-Aktionen beteiligen, Briefe an die Gefangenen schreiben oder einfach mit ihren Gedanken und Herzen dabei sind. Lasst uns auch Eule nicht vergessen, die zu neun Monaten Haft (ohne Bewährung!) verurteilt wurde und seit der großen Räumung im Hambacher Forst im Knast sitzt. #FreeEule #FreeThemAll

Uns zeigen diese Reaktionen: Wir werden ernst genommen – leider nicht als Menschen, aber immerhin als Bedrohung für dieses profit-getriebene Wirtschaftsystems. Und genau damit wollen wir gemeinsam weitermachen!


5. Terminüberblick: Klimacamps und Aktionen im Sommer 2019

Es gibt immer mehr Aktionsgruppen und bereits viele schöne Pläne 🙂

Hier ein erster Terminüberblick für diesen Sommer, ohne Anspruch auf Vollständigkeit:

April

  • 6.-7. April, Wurzeln schlagen in Marburg. Skillsharing und Konferenz für lokale Gruppen der Klimagerechtigkeitsbewegung .

Mai

Juni

Juli

August

September

  • 16.-22. September, „ Free the Soil “ Landwirtschafts- und Klimagerechtigkeits-Camp + Aktion gegen Düngemittelkonzern YARA, Brunsbüttel (bei Hamburg, Norddeutschland)

Bewegte Grüße, euer Newsletter-Team


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