Aktionskonsens

Der Aktionskonsens ist ein verbindlicher Rahmen unserer Aktionstage. Alle Menschen, die sich dieser Vereinbarung anschließen, laden wir ein, sich an den Ende Gelände Aktionen zu beteiligen.

Ende Gelände 2022

Vom 9. bis 15. August leisten wir mit unserem Camp und vielfältigen Aktionen im Großraum Hamburg Widerstand gegen fossiles Gas, den Bau von LNG-Terminals und die zu Grunde liegenden neokolonialen Strukturen.

Unsere Aktionsformen

Wir sagen, was wir tun und tun, was wir sagen. Mit massenhaftem zivilem Ungehorsam wenden wir uns gegen Infrastruktur, die die Klimakrise befeuert und neokoloniale und kapitalistische Ausbeutungsverhältnisse ermöglicht. Unser Ziel ist, den Betrieb und Aufbau von fossiler Infrastruktur zu verhindern. Dazu demonstrieren und blockieren wir mit unseren Körpern.
Zu den möglichen Aktionsformen kann dieses Jahr zählen, dass wir klimaschädliche Infrastruktur gezielt auch über unsere Präsenz hinaus außer Betrieb nehmen. Durch Informationsmöglichkeiten im Vorfeld und auf dem Camp entscheidet sich jede*r*s bewusst zwischen den Aktionsformen.
Wir lassen uns nicht von baulichen Hindernissen aufhalten; Absperrungen von Polizei oder Werkschutz werden wir durch- oder umfließen. Wir handeln bedacht und gefährden keine Menschen. Unsere Aktionen richten sich nicht gegen Arbeiter*innen, sondern gegen fossiles Kapital und Klimaungerechtigkeit.
Unsere diversen Protest- und Aktionsformen vermitteln ein Bild der Vielfalt, Kreativität und Offenheit. Wir bemühen uns, Barrieren abzubauen, um allen Menschen die Teilhabe zu ermöglichen.

Kapazitäten & Aktionsende

Wir achten aufeinander. Alle sollen selbstbestimmt entscheiden, wie sie in Aktion treten. Wir bereiten uns gut auf die Aktion vor, beispielsweise durch Aktionstrainings oder Legal Workshops. Wir unterstützen einander in der Aktion und haben die Kapazitäten von Strukturen und Einzelpersonen im Blick. Über die Aktionslänge von Blockaden entscheiden wir gemeinsam und vor Ort in enger Absprache mit den Supportstrukturen. Nach der Aktion verarbeiten wir gemeinsam das Erlebte und tragen Repressionen kollektiv.

Beteiligung durch (Klein-)Gruppen

Wir laden (Klein-)Gruppen ein, unsere Aktionstage mit ihren Aktionsformen zu bereichern. Sollten Gruppen Unterstützung aus dem Bündnis wünschen, entscheiden einzelne EG- und Support-Strukturen anhand ihrer Kapazitäten und im engen Austausch mit den Gruppen, ob und wie sie diese unterstützen können. Gleiches gilt für Gruppen, die Blockaden über den abgesprochenen Zeitrahmen und Aktionsort hinaus mit oder ohne Hilfsmittel (z.B. Lock-Ons)
aufrecht erhalten wollen.

Selbstverständnis

Wir kommen aus verschiedenen sozialen Bewegungen und politischen Spektren und sehen uns als Teil der Klimagerechtigkeitsbewegung. Deshalb sind wir gegen die sozialen und ökologischen Folgen des fossilen Kapitalismus und Neokolonialismus. Wir sind solidarisch mit allen, die Widerstand leisten für eine klimagerechte Welt.
In unseren Camps und Aktionen nehmen wir die Welt, die wir uns wünschen, ein Stück weit vorweg. Unsere Entscheidungen treffen wir basisdemokratisch und im Konsens; Hierarchien versuchen wir so weit wie möglich abzubauen.

Kein Raum für Diskriminierungen und klar antirassistisch

Unser Kampf für eine klimagerechte Welt ist antirassistisch, antiableistisch, queerfeministisch, antifaschistisch, antimilitaristisch und antikapitalistisch. Wir stellen uns gegen jeden Antisemitismus und gegen alle Formen der Ausbeutung und Unterdrückung.
Wir haben den Anspruch, dass wir uns den alltäglichen und strukturellen Diskriminierungen untereinander und durch die Gesellschaft bewusst werden und dagegen vorgehen. Den von Diskriminierung betroffenen Personen und Gruppen unter uns bieten wir Raum und Solidarität an, beispielsweise safer Spaces auf unserem Camp.
Als Bewegung befinden wir uns in einem antirassistischen Lern-, Lehr- und Reflektionsprozess. Struktureller Rassismus zeigt sich unter anderem auch in der rassistischer Polizeipraxis. In diesem Kontext sollen weiß positionierte Menschen ihre Privilegien bei der Interaktion mit der Polizei reflektieren. Sollten wir dennoch Kontakt zur Polizei aufnehmen wollen, werden wir unsere Motivation, unsere Haltung und unser Ziel vorher genau prüfen, gegebenenfalls gemeinsam im Deli-Plenum.

Corona

Um uns und andere vor einer Ansteckung mit COVID-19 zu schützen, halten wir uns an das Hygienekonzept.